8. März 2011

Fotografien zum Krematorium

Heute möchte ich euch eine Seite vorstellen, die ich schon vor einiger Zeit im Internet gefunden habe:

http://www.johannestwielemeier.de/phpslideshow.php?directory=krematorien

Johannes Twielemeier ist nach meiner Meinung ein interessanter Fotograf mit einer etwas anderen Sichtweise. Die Bilder, die er in einem Krematorium festgehalten hat sind auf den ersten Blick eher düster. Sie verstören uns auch vielleicht. Es wird ein Kontrast gezeigt von angenommer Würde und die Ordnung und Unordnung eines "normalen" Arbeitsortes. Es zeigt Bilder von Orten, wo man nicht sein möchte. Es erinnert an ein Tierheim oder Schlachthaus, alles ausgekachelt und feucht. Hygiene ist das Letzte woran man denkt. Ein Nicht-Ort.

LG

Niphredil

27. November 2010

Und aufeinmal ist da die Urne

Hätte ich so nie gedacht, aber anscheinend empfinden Trauernde ein komisches Gefühl, wenn sie ihren geliebten Verstorbenen als Urne sehen.

Als mein Schwiegervater starb verneinte ich die Konfrontation mit ihm als Toten im Krankenhaus. Viel zu aufwühlend war meine erste Trauererfahrung. Eigentlich freute ich mich fast auf die Beerdigung, da ich dachte, dass ich dort anfangen könnte zu trauern. Als ich jedoch diese Trauerhalle am Friedhof betrat und eine abstrakte, kleine Urne sah, war es mir unmöglich diese mit meinem Schwiegervater  zu verbinden.

Diese Urne, ein kleines Ding, schwarz, auf einem kleinen Podest sehend machte mir Angst. "Das bleibt also von einem Menschen übrig?" Man ist ein kleiner, schwarzer Punkt. Angst, sogar Wut, aber auch Irritation machte sich bei mir breit. Und ab da empfand ich die Trauerfeier schon fast als entwürdigend. Diese blöde Aufstellung, die man sich in einem Katalog beim Bestatter aussuchen konnte, machte mich wütend. Diese leeren Worte vom Pfarrer, eigentlich sollten WIR da vorne stehen und reden. Nein, wir saßen nur da und konnten nichts anderen als Weinen. Betäubt von der mangelnden Abschiednahme konnten wir auch nicht mehr als nur zu heulen.

Ja, aufeinmal ist die Urne da und man hat irgendwie keine materielle/anfassbare Verbindung mehr zum Menschsein.

26. Oktober 2010

15. Oktober 2010

Wie erkläre ich Kindern den Tod?

Eine schöne Sache, die ich hier gefunden habe. Und zwar den Museumskoffer "Vergissmeinnicht".

Dieser ist für ein Alter von 5-12 Jahren konzipiert und soll spielerisch an die Themen Tod, Trauer und Bestatten heranführen. Es lohnt sich nicht nur für Privatleute, sondern auch für Kindergärten und Schulen.

Hier der (neue) Link:

http://www.sepulkralmuseum.de/de/bildung_forschung_beratung_museum_fuer_sepulkralkultur/weiterbildungsangebote_schulen/museumskoffer_vergissmeinnicht.html


LG
Niphredil

20. September 2010

Möchten wir unseren Tod erleben?

Momentan frage ich mich sehr oft: Möchte ich eigentlich meinen eigenen Tod miterleben?

Zu dieser Frage fallen mir tausende "Aber wenn´s" ein. Eigentlich ja, aber wenn ich die größten Schmerzen habe, die es auszuhalten gibt? Aber wenn ich gequält, geschlagen, terrorisiert werde dabei? Möchte ich es bspw. erleben hunderte von Metern zu fallen, um dann auf den Boden zu zerschmettern?

Was wäre, wenn meine größte Todesangst sich erfüllen würde? Meine größte Todesangst ist es mit einem Auto in einem Fluss/See etc. zu landen und qualvoll zu ertrinken.

Auf der anderen Seite möchte ich nicht, irgendwie im Schlaf oder in der Bewußtlosigkeit zu sterben. Genauso finde ich das "plötzliche" Sterben ebenso unbefriedigend, wie etwa ein Schlag auf den Hinterkopf. Den Tod gibt es in jedem Leben eben nur einmal und den würde ich ungern verschlafen oder nicht mitbekommen.

Wie es sich wohl anfühlt seine letzte Lebenskraft zu verlieren? Ist es schrecklich? Oder spielt das Gehirn uns wirklich etwas vor, um beruhigter zu sein? Daran glaube ich übrigens nicht. Welchen Sinn hätte es, dass das Gehirn uns vor unserem Tod etwas vorspielt? Das wir nicht in Panik ausbrechen? Wäre das nicht in Panik ausbrechen etwa überlebenswichtig? =) Warum versorgt uns das Gehirn am Ende manchmal mit schönen Bildern von verstorbenen Verwandten die uns am Tunnel abholen?

Wenn ich am Ende meines Todes solche Bilder sehen darf, dann möchte ich meinen Tod miterleben.

10. September 2010

Was ist der Tod?

Was ist der Tod? Das weiß eigentlich nur die Geschichte, denn der Tod unterliegt dem geschichtlichen Wandel. Der Tod (thánatos) wurde von Pythagoras als eine befreiende Ablösung der Seele vom Körper angesehen. Auch Sokrates sagt, der Tod ist nicht anderes als die Trennung der Seele vom Leib, wobei der Tod ein Gegenraum von Leben ist. Leben, Seele und Tod gehören nach der griech. Philosophie zusammen.

Was passiert nach dem Tod? Sokrates sagt: Wenn alles Lebendige eine Seele hat und wenn der Tod das Gegenteil vom Leben ist, dann kann der Tod keine Eigenschaft von der Seele sein. Das heißt es gibt ein Leben, auch nach dem Tod; eine Art Unsterblichkeit.

Brauchen wir die Unsterblichkeit? Sokrates meint: ohne Unsterblichkeitsgedanken keine Moral.

Müssen wir uns vor dem Tod füchten? Niemand weiß was der Tod ist. Eigentlich fürchtet man sich vor etwas, dass mit keiner Sicherheit ein Übel ist. Ist der Tod ein Übel? Es gibt eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder Ende oder Fortbestand. Mehr weiß keiner.

These des Epikur: Solange wir da sind, ist der Tod nicht da. Wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr da. Somit hat der Tod weder für die Toten, noch für die Lebenden eine Bedeutung.

Schokierende Worte oder? Der Tod keine Bedeutung?

Wie wenig Zeit eigentlich wir für das Wesentliche im Leben bereitstellen...

Liebe Grüße

Natalie Bauer

3. September 2010

Ein Blog rund um das Thema "Tod und Sterben"

Ja, die Idee für solch einen Blog hatte ich schon länger. Nun ist es Zeit, dass er Realität wird, sonst ist es vielleicht zu spät ^^

Auslöser war eigentlich die Suche nach einem Magisterarbeitsthema. Seit Jahren war klar: es muss etwas mit Tod zu tun haben. Nun habe ich soviele interessante Bücher gelesen, soviele interessante Gedanken gehabt, dass ich sie für lohnenswert halte, sie hier niederzuschreiben. Das soll kein reiner Textblog sein, schließlich gibt es wunderschöne Bilder zum Tod und aufgregende Musik. Dies soll kein Blog sein, der den Tod als etwas romantisches ansieht. Dies ist ein Blog für Menschen, die sich einfach über den Tod mal unterhalten möchten, ohne das gleich der Gesprächspartner sich erschreckt oder man merkwürdige Blicke a la "ist die verrückt?" erntet. Dies soll auch kein wissenschaftlicher Blog sein, auch wenn er auf wissenschaftliche Werke Bezug nimmt. Hier sollen die Gedanken einfach einen freien Raum haben.

Ich werde die kommenden Tage noch etwas hier rumbasteln und umstellen, anschließend kanns los gehen =)

Ich heiße übrigens Natalie (Niphredil) und studiere Kulturanthropologie und Pädagogik.